Proidl Grüner Veltliner Ehrenfels 2015 Sieger bei der Wein.Pur Grüner Veltliner-Lagenverkostung

Josef Schreiblehner
2016-10-20 11:00:00

Bei Wein.Pur wurden Grüne Veltliner (ab 13% vol. Alk.) im Hinblick auf ihre Lagen-Herkunft verkostet:

"Für die Verkostung der kräftigen Grünen Veltliner 2015 (ab 13% Vol.) stellte das wein.pur-Team auch dieses Jahr wieder den Boden und sein Ausgangsgestein in den Fokus. Die 167 eingereichten Weine wurden in fünf Gruppen eingeteilt: "Von Löss oder Lösslehm geprägt", Von Kristallin geprägt", Von Konglomerat & Schotter geprägt", "Von Kalkstein geprägt" und "Von Sandstein geprägt". Bei der Online-Anmeldung hatten die Winzer ihre Weine entsprechend zuzuordnen. "

Am höchsten von allen Gruppen wurde mit 94 Punkten der Grüne Veltliner Ehrenfels 2015 von Proidl bewertet:

"In der Kristallin-Gruppe erhielt der Kremstaler Grüner Veltliner "Ehrenfels" der Proidls für seine großartige Balance und Komplexität mit 94 Punkten die Höchstwertung. "Ehrenfels" ist eine seht steile, nach Süden ausgerichtete Lage unterhalb der Ruine Senftenberg. Auf dem steinigen, kargen Boden war die Trockenheit 2015 besonders ein Thema. Franz Proidl gibt preis: "Zum Glück hatten wir die Rebgassen mit Stroh abgedeckt. Das war gut für den Wasserhaushalt, denn durch die isolierende Wirkung wurde die Bodenfeuchtigkeit ein wenig gespeichert."
Die Lese am Ehrenfels fand am 22. Oktober statt. Der Winzer erinnert sich: "Damit der Wein nicht breit wird, sondern schön lebendig, machten wir eine Positiv-Selektion in Richtung Grün. Das heißt, überreife Trauben ließen wir hängen. Daraus wurden dann perfekte Trauben für eine Trockenbeerenauslese."

 

 

"Die besten Winzer & Weine

Weingut Proidl, Kremstal
94 P. 2015 Kremstal DAC Reserve Grüner Veltliner Ehrenfels

Franz Proidls Weine spiegeln die Persönlichkeit des Winzers wider. Sie sind individuell, authentisch, haben Humor und dienen nicht dem Mainstream. Das wichtigste "Behandlungsmittel" im Keller ist hier die Zeit, und wenn ein Wein auch im März noch gärt oder gar mit dem Biologischen Säureabbau beschäftigt ist, wirkt der Winzer eher erfreut als besorgt.
Seine kargen Steillagen sieht Franz Proidl als größtes Kapital und als Voraussetzung für langlebige Weine. Die vom Granit der Böhmischen Masse und vom Gföhler Gneis geprägte Riede "Ehrenfels" begann er bereits ab 1998 eigenhändig zu rekultivieren, nachdem die bis zu 60 Grad steile Lage unterhalb der Ruine Senftenberg nach 1945 nicht mehr bewirtschaftet worden war.
Franz Proidl drängt sich nicht in den Vordergrund und hat es auch nicht nötig – seine Weine besitzen auch ohne Marketing-Tamtam mehr Aussage als alle primär-fruchtig-kitschigen Schreihälse zusammen. Im Betrieb mischt heute auch die nächste Generation kräftig mit, und Patrik Proidl hat es bei einem so charakterstarken Vater bestimmt nicht leicht, neue Grenzen auszuloten. Nach wie vor gilt: Wer ungeschminkte Weine mit Rückgrat und frischer Säure mag, ist hier an der richtigen Adresse!"

 

(Quellle: Wein.Pur Magazin 5/2016)


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