Ein ausführlicher Artikel zu Smith-Madrone ist im DECANTER erschienen!

Josef Schreiblehner
2020-03-11 16:08:00

Kalifornien hat so viel mehr zu bieten als riesige Weingüter mit Markenweinen wie Gallo, Fetzer und Co. Ja es gibt sie noch, diese kleinen Weingüter, für die ihr Weingut der Lebensinhalt ist und nicht ein Geschäftsmodell! Eines dieser Weingüter, hoch oben am Spring Mountain, seit über 40 Jahren im Besitz der gleichen Familie, ist SMITH-MADRONE!

Hier einige Zitate aus dem DECANTER-Artikel:

"In many ways, Smith-Madrone is a throwback to an era before wineries resembled Tuscan villas, before cult Cabernets cost $500-plus a bottle, and before Ferraris lined streets in St. Helena far below."

"The Smiths are proudly old school in their winemaking philosophy, the age-worthy, balanced wines they make, the reasonable prices they charge…"

"What makes Smith-Madrone so compelling is its authenticity in a glitzy place devoted to image maintenance."

"From downtown St. Helena, it takes 20 minutes to navigate the six miles of steep road and hairpin curves to the winery, 1,900 feet above the valley floor – and that’s if someone who knows the way is driving. Being a mountain winery is central to Smith-Madrone’s identity and the wines’ personalities."

"‘What distinguishes Spring Mountain wines is structure,’ says Charlie, and Smith-Madrone’s Cabernets have it. Their firm, balanced, complex reds show off cedary, herbal aromas and spicy-savoury dark fruit flavors and age for decades. The barrel-fermented Chardonnays are the opposite of the oaky, buttery style, with distinctive floral aromas, succulence and racy acidity."

Dieses Weingut wurde 1971 vom damals 22-jährige Stu (Stuart) Smith gegründet, als er ein Stück Land, damals war es eher ein Wald, am Spring Mountain im Napa Valley kaufte. Wie sich herausstellte existierte jedoch bereits in den 1880er Jahren Reben an dieser Stelle ein Weinberg. Zwei Jahre später kam sein Bruder Charlie (Charles) dazu. 1972 wurde die Weinberge bepflanzt, mit Chardonnay, Riesling, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir (1989 auf Chardonnay umgepfropft). Damals wurden die Reben auf ihren eigenen Wurzeln gepflanzt. Die Reben wachsen unter schwierigen Bedingungen, auf steinigem Untergrund, teilweise mit Hangneigungen bis zu 34 %. Hinzu kommt das kühlere Bergklima, dass Trauben mit intensiven Aromen, mit Struktur und Langlebigkeit hervorbringt.


Heute stehen hier 14 Hektare unter Reben, etwa 5 ha Cabernet Sauvignon, 4 ha Chardonnay, 2,5 ha Riesling und ein wenig Merlot und Cabernet Franc. Der Riesling steht an den Osthängen, um die Morgensonne einzufangen und die heißen Nachmittagstemperaturen zu umgehen. Die kühleren nördlich ausgerichteten Lagen gehören dem Chardonnay und die südlich und westlich orientierten Hänge gehören den Rotweinen. Die Weinberge werden NICHT bewässert, was die Reben zu tiefen Wurzeln zwingt, um überleben zu können. Daher sind die Beeren klein, mit einem hohen Schalen-Saft-Verhältnis. Die rötlichen, eisenhaltigen Böden sind mit Steinen durchsetzt, wobei die Böden der verschiedenen Parzellen rund um das Weingut durchaus unterschiedlich sind.


Die Weinberge befinden sich auf einer Höhe von 400-600 m Seehöhe. Von hier oben hat man einen atemberaubenden Blick über das Tal. Die enge, kurvige Straße hier hoch ist ein Erlebnis. Berühmte Nachbarn sind Barnett oder Keenan, ganz in der Nähe liegen auch Pride Mountain, Paloma, Lokoya oder Philip Togni.

Während sich Stu hauptsächlich um die Weinberge kümmert, ist Charlie der Winemaker. Wie die Winzer in Europa vinifizieren sie die Weine selbst und in ihren eigenen Räumlichkeiten. Diese sind jedoch recht einfach und zweckmässig gehalten. Der Keller ist nicht nur zum Vinizieren der Wein da, hier werden auch Gäste empfangen, es wird verkostet, gleichzeitig ist es auch Labor, Werkstatt und Lager. Das Weingut ist ein Kontrastprogramm zu den luxuriösen Tasting Rooms und Wineries, die man sonst so im Napa Valley kennt. Das tut der Qualität jedoch keinen Abbruch. Die Weine sind voller Charakter, haben eine tolle Frucht, viel Frische, Struktur und Mineralität. Zudem kann man sagen, dass die Weine für das Napa Valley verhältnismässig preiswert sind!


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