MASSIMO DI COSTANZO
Frühmorgens treffen wir uns mit Massimo Di Costanzo im Farella Vineyard in Coombsville. Es ist kühl hier am morgen, aber es ist generell kühl hier im Moment. Die Lage, nur ein wenig ausserhalb der Stadt Napa, ist sehr ruhig und idyllisch. Die Reben sind sehr alt und perfekt gepflegt. Massimo bekommt hier Trauben aus mehreren ausgesuchten Blocks. Ein Block ist ganz oben, weitere in der Mitte und auch im unteren Bereich. Das erhöht die Komplexität. Die Trauben von diesem Weinberge werden auch hier vinifziert und ausgebaut. Das Gebäude ist einfach und zweckmässig.
Danach fahren wir einmal quer durchs Tal zum Rafael Vineyard im Oak Knoll District. Das sind 15 Minuten von der einen Talseite zur anderen. Wir klettern hoch zu Fuß. Der Weinberg ist relative steil, zum Teil in Terrassen angelegt. Man hat einen großartigen Blick über die Stadt. Der Boden ist etwas sandiger, heller, auch Muscheln und viele Steine kommen zum Vorschein. 2016 konnte Massimo hier einige Parzellen sich sichern. Die Arbeit im Weinberg wurde optimiert. Auf dem Foto hier kann man das auch ganz gut sehen. Massimos Reihen, im Bild rechts, sind im Unterstockbereich bewachsen, bei den anderen Zeilen fehlt das Gras. Zudem wurde in Massimos Zeilen ein zweiter Drahtrahmen eingezogen um zusätzliche Strecker befestigen zu können. Er strebt einen etwas höheren Grundertrag an. Das verzögert die Reifung und hält den potentiellen Alkohol in den Beeren niedriger.
Danach verkosten wir die Weine. Der 2015er Farella ist eine Spur fülliger als der 2014er, aber in den Grundzügen ähnlich. Grossartige Farbe, herrliche Nase, druckvoll am Gaumen, mouthwatering, toller Zug, lebendig mineralisch, komplex und lang. Ich freue mich, dass eine Linie zu erkennen ist und dass der Wein wieder so toll ist.
Danach verkosten wir den 2016er Rafael Vineyard. Der Wein wird unter dem Label DiCo auf den Markt kommen und ein wenig günstiger sein. Da ist sehr gut, denn der Wein ist exzellent. Danach verkosten wir vom Fass den 2017er Rafael und jetzt verstehen wir, warum er den 2016er günstiger macht, obwohl er so gut ist. Der 2017er ist stilistisch ein DiCostanzo, der 2016er noch nicht ganz. Der 2017er hat wieder diese Frische und Energie, die wir vom Farella kennen. Das wird spannend. Und auch von einem weiteren Weinberg Montecillo in Sonoma verkosten wir einen Cabernet. Er ist total anders, mit viel Kräutern, Gewürzen, Pfeffer, Fenchel, eine andere Welt, aber doch mit viel Frische und Drive. Wir freuen uns darauf, was da kommt.
FARELLA VINEYARDS
Mittags besuchen wir den Tastingroom von Farella Vineyards in Dowtown Napa um einen Vergleich zu Di Costanzo zu haben. Die Weine sind sehr gut, vor allem der Cabernet, auch der Malbec, der Sauvging Blanc, der Merlot ist ziemlich knackig für einen Merlot, mit viel Tannin. Auch nicht allzu teuer sind diese Weine, aber an Massimos Cabernet kommen sie nicht heran.
DANCING CROW
Am Abend treffen wir das Team von Dancing Crow im Haus des Winemaker Paares Katherine und David DeSante. Anwesend sind ausserdem Adam Forni (Stiefsohn), Stefan Cartlidge (Sohn) und Catherine Forni Cartlidge. Weinguts-Boss Tony Cartlidge ist ausser Gefecht, er erholte sich von einer Nierenstein Entfernung.
Katherine war einst Chef-Patissiere in merhren tollen Restaurants und kann dementsprechend gut kosten. Wir verkosten den Sauvignon blanc aus 2015 und auch den aktuellen Jahrgang 2016. Er ist hervorragend, frisch, fein, definiert, mit wenig Akohol, feine Aromatik nach weißen Blüten etwas weiße Ananas. Dieser Wein hat für das Team hier mehr Bedeutung wie der Cabernet Sauvignon. Wir sehen Bodenproben von den Weinbergen dort im Lake County, sehr interessant zu sehen. Es ist dunkler, schwere, reichaltige Erde. Der Wein hat nur 12,3 Alkohol, das ist aussergewöhnlich für Kalifornien.
Danach probieren wir Cabernet 2015 und 2016. Der 2016er ist ein Traum, herlliche Frucht, tolle Definition, Frucht, sehr harmonisch und stimmig. Danach kommen Fassproben zwei neuer Weine. Ein Zinfandel mit herrlicher Frucht, seiner typischen Würze, feinem Bau. Macht Spaß. Auch eine neue Cuvee probieren wir, ein Rhone Blend mit dunkler Frucht, herrlicher Würze. Drauf können wir uns freuen. Und plötzlich kommt ein 1980er Cabernet Sauvignon Napa Valley auf den Tisch. Adam Forni hat ihn mitgebracht. Sein Vater hatte ihn vinifiziert. Familie Forni war einer der ersten Weinbergsbesitzer im Napa Valley mit einer langen Geschichte. Es ist ein Rutherford Cabernet mit seinem Dusty Tannins und er ist wirklich schön, noch lebendig und angenehm zu trinken, nicht groß, aber dennoch toll zu genießen. Zum köstlichen Dessert gibt es noch einen Süßwein aus Lake County Sauvignon Blanc aus 2010, den Denis Malbec aus Botrytis Trauben einst vinifziert hat. David serviert den Wein und wir sind alle extrem begeistert. Das ist sicherlich der beste Süßwein aus Kalifornien, den ich je verksotet habe.
Die Gespräche sind lebendig und sehr interessant. David ist ein extrem guter, erfahrene Winemaker und ein toller Gesprächspartner. Es ist sehr lehrreich und amüsant. Catherine, die im Napa Valley aufgewachsen ist und mit den Mondavis, den Heitz usw zur Schule gegangen ist, erzählt einige spannende Geschichten aus dem Tal, das macht Spaß. Schön wars.