Smith Madrone

Kalifornien hat so viel mehr zu bieten als riesige Weingüter mit Markenweinen wie Gallo, Fetzer und Co. Ja es gibt sich noch, diese kleinen Weingüter, für die ihr Weingut der Lebensinhalt ist und nicht ein Geschäftsmodell! Eines dieser Weingüter, hoch oben am Spring Mountain, seit über 40 Jahren im Besitz der gleichen Familie, ist SMITH-MADRONE!

 

Dieses Weingut wurde 1971 vom damals 22-jährige Stu (Stuart) Smith gegründet, als er ein Stück Land, damals war es eher ein Wald, am Spring Mountain im Napa Valley kaufte. Wie sich herausstellte existierte jedoch bereits in den 1880er Jahren Reben an dieser Stelle ein Weinberg. Zwei Jahre später kam sein Bruder Charlie (Charles) dazu. 1972 wurde die Weinberge bepflanzt, mit Chardonnay, Riesling, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir (1989 auf Chardonnay umgepfropft). Damals wurden die Reben auf ihren eigenen Wurzeln gepflanzt. Die Reben wachsen unter schwierigen Bedingungen, auf steinigem Untergrund, teilweise mit Hangneigungen bis zu 34 %. Hinzu kommt das kühlere Bergklima, dass Trauben mit intensiven Aromen, mit Struktur und Langlebigkeit hervorbringt.


Heute stehen hier 14 Hektare unter Reben, etwa 5 ha Cabernet Sauvignon, 4 ha Chardonnay, 2,5 ha Riesling und ein wenig Merlot und Cabernet Franc. Der Riesling steht an den Osthängen, um die Morgensonne einzufangen und die heißen Nachmittagstemperaturen zu umgehen. Die kühleren nördlich ausgerichteten Lagen gehören dem Chardonnay und die südlich und westlich orientierten Hänge gehören den Rotweinen. Die Weinberge werden NICHT bewässert, was die Reben zu tiefen Wurzeln zwingt, um überleben zu können. Daher sind die Beeren klein, mit einem hohen Schalen-Saft-Verhältnis. Die rötlichen, eisenhaltigen Böden sind mit Steinen durchsetzt, wobei die Böden der verschiedenen Parzellen rund um das Weingut durchaus unterschiedlich sind.


Die Weinberge befinden sich auf einer Höhe von 400-600 m Seehöhe. Von hier oben hat man einen atemberaubenden Blick über das Tal. Die enge, kurvige Straße hier hoch ist ein Erlebnis. Berühmte Nachbarn sind Barnett oder Keenan, ganz in der Nähe liegen auch Pride Mountain, Paloma, Lokoya oder Philip Togni.

Während sich Stu hauptsächlich um die Weinberge kümmert, ist Charlie der Winemaker. Wie die Winzer in Europa vinifizieren sie die Weine selbst und in ihren eigenen Räumlichkeiten. Diese sind jedoch recht einfach und zweckmässig gehalten. Der Keller ist nicht nur zum Vinizieren der Wein da, hier werden auch Gäste empfangen, es wird verkostet, gleichzeitig ist es auch Labor, Werkstatt und Lager. Das Weingut ist ein Kontrastprogramm zu den luxuriösen Tasting Rooms und Wineries, die man sonst so im Napa Valley kennt. Das tut der Qualität jedoch keinen Abbruch. Die Weine sind voller Charakter, haben eine tolle Frucht, viel Frische, Struktur und Mineralität. Zudem kann man sagen, dass die Weine für das Napa Valley verhältnismässig preiswert sind!


Der Riesling zählt zu den allerbesten in den USA. Sollten Sie eines Tages eine internationale Rieslingprobe planen, sollten Sie auf diesen Wein nicht verzichten. Stuart Pigott besuchte das Weingut vor einigen Jahren uns schrieb danach: „Why do I do this job? Why am I more excited about it than ever before? Because of people like Stuart (left) and Charles Smith (right) of Smith Madrone estate on Spring Mountain in Napa Valley. Before I visited them yesterday I knew that they're TWO OF THE UNSUNG HEROES OF AMERICAN RIESLING, but since my visit I would say THEY'RE ALSO UNSUNG HEROES OF AMERICAN CHARDONNAY AND AMERICAN CABERNET SAUVIGNON. These are actually ALL WORLD CLASS WINES, …“

 

Die Brüder Stuart und Charles Smith kommen ursprünglich aus dem Süden Kaliforniens, aus Santa Monica, wo sie in der Jugend Surfer-Boys waren und das Leben genossen. Die Wurzeln der Familie liegen jedoch in Deutschland. Vorfahren stammen aus Deutschland, aus der Pfalz. Die Familie Fetherolf kam auf dem Güterschiff Thistle 1730 nach Amerika.

Wenn man sich im Napa Valley nach Smith-Madrone erkundigt, bekommt man stets zu hören: „Stu is a Character!“ Und das kann ich bestätigen, dass er ein Typ ist, nachdem ich ihn letztes Jahr am Weingut besucht habe. Stuart hat viel erlebt. Er machte seinen Master's in Viticulture an der UC Davis und war 1970-1971 der erste lehrende Assistent der Pioniere in der kalifornischen Weinindustrie Maynard Amerine und Vernon Singleton. Er lehrte Önologie am Santa Rosa Junior College und dem Napa Valley College, war Vorsitzender der Napa Valley Wine Auctions 1986 und 2006. Er war und ist in verschiedenen Winzervereinigungen aktiv, ebenso in der „Napa County's Watershed Task Force“ und der „Napa County General Plan Steering Committee“. Auch als Auktionator ist er Charity Auktion ist er einmal im Jahr tätig. In seiner spärlichen Freizeit ist er Pfadfinder und er liebt es mit seinem Kanu unterwegs zu sein. Er hat fünf Kinder und drei Enkelkinder. Sein sympathischer Sohn Sam ist als Assistant Winemaker am Weingut tätig, nachdem er schon einige Stationen im Ausland absolviert hat, unter anderem auch in Deutschland schon gearbeitet hat (ebenso Neuseeland, Australien, Washington und einige Stationen im Napa Valley).

Charles kam in Kontakt mit Wein, als er an der Universität in Berkley studierte. An der San Francisco State University studierte er danach englische Literatur. Später arbeitete er als Lehrer, zwischendurch war er auch Möbelpacker, Taxifahrer und Bewährungshelfer. Bis vor wenigen Jahren war Charles ein internationaler Top-Level Kroquet Spieler. Er war auch beim längsten jemals gespielten Kroquet Spiel der World Croquet Federation dabei, das war 1992 und das Spiel gegen Japan dauerte 7:35 h. Das Spiel wurde gewonnen. Charles lebt seit bald 50 Jahren in St. Helena, seine drei Kinder und seine Frau leben in Blacksburg (Virgina).

 

Wenn Sie Kalifornien und seine Weine lieben, sollten Sie sich diese Weine nicht entgehen lassen. Bewertungen von Parker oder ähnlich werden Sie vergeblich suchen, die gibt es nicht. Dennoch gibt es für jeden Jahrgang sehr viel Lob für den Charakter, die Eigenständigkeit und „Weltklasse“ Weine, was man auch auf der Website des Weinguts sehr gut nachlesen kann.

- GABESVIEW.COM, Gabe Sasso: "Well made, fairly priced wines with a sense of place that age nicely, pair with food fabulously, made, poured, and sold by wonderful people at a Family Winery with a sense of the valley’s history and their place in it. What would you call that? They named it Smith-Madrone, I call it Napa Valley’s Best Winery."

Weingut: Smith Madrone

Menschen/Inhaber: Familie Smith

Region/Ort: Kalifornien, Napa Valley

Betriebsgröße: 14 Hektar


Top
94 Wine Enthusiast, V. Boone; 93 Tasting Panel Magazine, M. May; 94 Terroirist, I. Baker; 96 Wine Review Online, R. Cook
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