Klaus

Klaus, die, mundartlich glaos, an der Grenze zur Herstell in KG Dürnstein: südorientierte, sehr steile Terrassenlage am Abbruch des Weitenberges zum Donauufer hin (Bair.-österr. Klausen f. Klause eines Mönches, Eremitage; Engpass im Gebirge, zu mittelhochdeutsch klûse f. aus lat. Clusa umschlossener, umhegter Raum.
(Quelle: Buch Flurnamen erzählen von Elisabeth Arnberger)

 

Fakten:

Ort: Weißenkirchen
Sonneneinstrahlung in h: 2025
Größe in ha: 13,35
Terrassiert: Ja
Ausrichtung: SO
Neigung: bis 77 %
Seehöhe: 204 - 327 m

Beschreibung
Die Klaus ist sozusagen die Fortsetzung der Achleiten, grenzt sich von dieser aber durch den als Grenze dienenden Weg ab, der auch eine geologische Bruchlinie darstellt. Der Name lässt sich auf den alten Begriff "Kleyss" zurückführen und bezeichnet eine Engstelle, welche sich durch einen Blick auf den alten Wachauweg, der die Klaus entlang führt, von selbst erklärt.

Bodenprofil Klaus - Migmatit-Amphibolit
Als Klause wird im Alpenraum ein schluchtartiger Engpass eines Tales bezeichnet. So verwundert es wenig, dass die steile Lage zwischen Donau und Achleiten den Namen Klaus erhalten hat.
In den Terrassenweingärten der oberen Klaus dominiert der Migmatit-Amphibolit. Dagegen ist in der unteren Klaus der Paragneis zu Hause. Paragneise sind ebenfalls Umwandlungsgesteine, erfuhren jedoch im Gegensatz zu Migmatiten keine partielle Aufschmelzung.
Am Profil tritt unter dem sandig-steinigen Oberboden, erkennbar durch das dunkle Gestein, der Amphibolit-Charakter in den Vordergrund. Bei den weißen Überzügen handelt es sich um Kalkausfällungen, die sich im Zuge der Bodenentwicklung gebildet haben. Der Kalk selbst stammt vermutlich aus der eiszeitlichen Lössbedeckung, der, nach Lösung im Zuge der Verwitterung, in den Spalten des Gesteins als weißer Überzug wieder ausgefallen ist. Die Klaus ist eine der Parade-Riesling-Lagen der Wachau.
(Quelle: Vinea Wachau)