- 93 Punkte Falstaff, Peter Moser (08/2024): „Rauchiges Holz, dezente Sortenaromatik, ganz leicht buttrig, ganz leicht zitrusfruchtig und kräuterwürzig, im Mund kalkmineralisch geprägt, kernig, mit einer Spur von Grüntönen, aber ohne Aggression, Extrakt bindet die Säure ein. Viel Drive, ausgezeichnete Länge.“
- „Sehr gut“ und „Lieblingswein“ WEIN PLUS: “Karer, fester und geschliffener, recht tiefer, noch etwas reduktiver Duft mit feinen, hellen gelbfruchtigen Aromen, hefigen und nussigen Anklängen, nur angedeutetem, hellem Holz, pflanzlichen Nuancen und einer Spur Rauch. Straffe, herbe, saftige Frucht mit rauchigen, frischen pflanzlichen bis kräuterigen und noch hefigen Nuancen, lebhafte, feine Säure, etwas Griff, nachhaltig am Gaumen, gewisser Schmelz, aber auch Biss, recht deutliche Mineralik, sehr guter, straffer, feinsaftiger Abgang mit Zug. 2021-2026+“
- 16 Punkte Jancis Robinson: „70% Chardonnay, 30% Weissburgunder.
Broad and just a tad oaky on the nose but good life and fresh fruit on the palate. I fear the oak hint would put many off.“
Robert Parkers Wine Advocate allgemein über das Weingut, von Stephan Reinhardt im November 2023 (übersetzt mit KI): „Mit dem 2023er Jahrgang hat Julian Huber gerade seinen 10. Jahrgang als leitender Winzer des Familienbetriebs in den Keller gebracht, nachdem sein Vater Bernhard im Juni 2014 mit nur 55 Jahren viel zu früh verstarb. Zeit für ein Resümee, das sich hier in einer 10-Jahrgang-Vertikale von Hubers Spätburgundern aus der Sommerhalde widerspiegelt, die oft zu Unrecht im Schatten des Schlossbergs oder des Wildensteins steht, tatsächlich aber ein weiteres spannendes Terroir darstellt. Wir begannen die Verkostung auf dem frisch biozertifizierten Weingut in den Malterdinger Wiesen mit den 2021ern, die Julians Meisterwerke sind. Das gilt für die wunderbaren Weißweine (Chardonnay und Weißburgunder) ebenso wie für die Spätburgunder, insbesondere die Großen Gewächse vom Hecklinger Schlossberg. (Der Wildenstein, aus einer speziellen Bienengartenparzelle, wurde mangels ausreichender Menge nicht separat abgefüllt, sondern dem Bienengarten beigemischt.)
Julians erster eigener Jahrgang war 2014, der letzte von Vater Bernhard war 2013, den er nicht mehr selbst abfüllen konnte, was Julian dann tat. Obwohl wir die Pinots von jung bis reif verkosteten, können wir von Anfang an zusammenfassen.
Bernhard Huber war bekannt für kraftvolle und intensive, fest strukturierte Weine, die dennoch auch Finesse besaßen, auch wenn diese in jungen Jahren oft von einer gewissen Opulenz überschattet wurde. Als Julian kam, hatte er zunächst andere Vorstellungen, oder besser: er entwickelte sie nur während der ersten zwei, drei Jahre. „Hier haben wir unsere größten Fehler gemacht“, gibt er zu. „Wir mussten für jeden einzelnen Weinberg erst den optimalen Erntezeitpunkt finden, aber das ist uns in den ersten drei Jahren nicht so gut gelungen.“ Der Philosophie seines Vaters, der fünf bis sechs Mal in alle Weinberge ging, um Trauben zu verkosten, hätte er damals nicht folgen können. Julian hätte längst geerntet, denn er „hatte nur Säure und Frische im Sinn, nicht aber Vollreife. … Ich habe meine Vorstellungen mit dem Vorgehen meines Vaters kombiniert, ohne es an meinen Stil anzupassen.“ Obwohl Julian die Helligkeit, Reinheit und Frische des 2016er auch heute noch zu schätzen weiß, glaubt er, dass man auch diesen Jahrgang zu früh geerntet und vielleicht zu großzügig geschwefelt hat. Das merkt man der Sommerhalde an, die trotz ihres eleganten Beginns am Gaumen im Abgang etwas unreif und bissig daherkommt.
Von da an ging es allmählich in die richtige Richtung, wurde wieder komplexer und großzügig fruchtig. „Die entscheidende Frage war nun, wie man genug Struktur in den Wein bekommt, ohne ihn zu überextrahieren“, sagt Julian und erinnert sich, dass sein Vater immer 60 bis 80 Prozent oder sogar mehr ganze Trauben in den Gärbottich gab. Julian tat dies zunächst auch für seine viel früheren Ernten, wurde dann aber viel zurückhaltender und extrahierte weniger, anstatt eine Art Aufguss zu machen und nicht viel mehr als Farbe aus den Schalen zu extrahieren. Seine Weine waren mir damals zu „weiß“; frisch, fein und elegant, aber ohne die alte Tiefe und Seele. Seine Spätburgunder waren nicht mehr so hedonistisch wie zu Bernhards Zeiten. Und während ich Bernhards zeitlose 2006er zu Hause genoss (und immer noch genieße), bezweifelte ich, ob Julian Hubers Stil, der ganz (oder radikal) auf Finesse und Frische setzte, die Substanz hatte, um über die Jahre zu reifen. Schließlich sind hedonistische Eigenschaften auch beim Wein keine schlechte Sache. Doch diese Erkenntnis dämmerte Julian nur langsam – so wie seine Generation oft zu weit ging zugunsten von Finesse, Reduktion und Frische, was auf Kosten von Großzügigkeit und Sinnlichkeit ging. Die ersten drei Jahrgänge sind heute noch recht grün und werden ihre Herbheit in Zukunft vielleicht nicht mehr einfangen können. Die 2017er Sommerhalde, gänzlich ohne ganze Trauben vergoren, markiert den gelungenen Höhepunkt der ersten Phase.
Mit dem heißen, extrem sonnigen und trockenen Jahrgang 2018 sowie den beiden darauffolgenden Jahrgängen begann eine neue Phase, wohl auch von der Natur erzwungen. Julian hatte hier keine Wahl: Er konnte und wollte die Opulenz nicht aus den Weinen vertreiben, aber er verstand es, sie mit Finesse, Verspieltheit und Eleganz sowie Komplexität und mineralischer Intensität zu verbinden. Der Anteil ganzer Trauben nahm leicht zu (von 10% auf 15%), und die Weine erinnern wieder leicht an den alten, zeitlosen Stil seines Vaters, sind aber definitiv raffinierter.
Die Sommerhalde 2021 markiert den vorläufigen Höhepunkt und symbolisiert einen Quantensprung. Der Jahrgang, der erste Bio-Jahrgang, war eher kühl und feucht, was dem favorisierten gespannten Hausstil entgegenkam. Nicht nur die Sommerhalde – vielleicht die beste, die ich hier verkostet habe –, sondern alle Pinot Noirs sind reinsortig, aber auch dicht und saftig und dank reifen, sehr feinen Tanninen und mineralischer Substanz auch strukturiert und langanhaltend intensiv. Das sind tolle Rotweine, die zu den allerbesten deutschen Pinot Noirs des Jahrgangs zählen.“ 12/2023
Falstaff: | 93 FAL |
Produkt: | Weisswein |
Inhalt: | 0,75 l |
Jahrgang: | 2018 |
Rebsorte(n): | ChardonnayWeissburgunder/Pinot BlancWeißwein Cuvee |
Jancis Robinson: | 16,0 JR |
WeinPlus: | Sehr gut W+ |
Land: | Deutschland |
Klassifzierung: | Ortswein |
Region: | BadenBreisgau |
Inhalt: | 0,75 l |
Reben: | 70% Chardonnay, 30% Weissburgunder |
% vol Alk: | 12,5 |
Potenziell allergene Substanzen: | Enthält Sulfite. Kann Spuren von Eiweiß, Gelatine und Milch enthalten. |
Warnungen: | Der Konsum von alkoholhaltigen Getränken während der Schwangerschaft kann selbst in geringen Mengen schwere Konsequenzen für die Gesundheit des Kindes nach sich ziehen. |
Hersteller: | Weingut Bernhard Huber, Heimbacher Weg 19, 79364 Malterdingen Tel.: +49 7644 929 722 0 info@weingut-huber.com |
Jugendschutz: | Kein Verkauf und keine Lieferung an Jugendliche unter 18 Jahren! |
Es gibt noch keine Bewertungen.